Film
Eine philippinische Immigrantin ohne Ausweis findet den perfekten Job: Sie soll einen todkranken alten Mann pflegen. Eigentlich sollte das ein besseres Leben für sie und ihre Tochter bedeuten, doch der Job erweist sich als toxisch, als sie auf unbequeme Verbindungen zwischen dieser Familie und den Philippinen stösst. Eine gekonnte Mischung aus Gothic-Horror und scharfer antikolonialistischer Kritik, die einen in mehrerlei Hinsicht das Fürchten lehrt.
Was gibt es Schlimmeres als die prekäre Situation und die abscheuliche Behandlung, die Joy in den Rädern eines Systems erfährt, welches unerbittlich die Schwächsten ausbeutet? Vielleicht die Geheimnisse, die dieses fast spukhafte Haus verbirgt, und das Entsetzen, das deren Freilegung auslöst. Wie eng diese Fragen miteinander verwoben sind – das macht die Stärke dieses Films aus, der anfangs Jahres bei South by Southwest mit dem Grossen Preis der Jury und dem Preis für den besten Erstlingsfilm ausgezeichnet wurde.
Der anglo-philippinische Regisseur und Drehbuchautor Paris Zarcilla stösst in seinem ersten Spielfilm Themen an, die ihm persönlich wichtig sind – mit einem ausgeprägten Hang zur Gothic-Tradition. Erarbeitet hat er sich sein Können mit vielen Clips und Kurzfilmen, darunter der bemerkenswerte Pommel (2018), aber auch mit Serien für das britische und singapurische Fernsehen.