Film
Valeria lebt, was viele als einen Traum bezeichnen würden – und sie ist schwanger von ihrem Gatten Raul. Doch was sich das Paar sehnlichst wünschte, löst bei der werdenden Mutter zunehmende Angstgefühle aus. Sie wird von Selbstzweifeln übermannt, leidet unter Gefühlsschwankungen und der mangelnden Unterstützung ihrer Familie. Schlimmer noch: Durch alptraumhafte Visionen verschwimmt ihr Bezug zur Realität. Ihre einzige Hoffnung, diese Dämonen loszuwerden: sich ihrer Vergangenheit stellen. In ihrem ersten Spielfilm verwendet die mexikanische Filmemacherin Michelle Garza Cervera Mutterschaftsängste und -befürchtungen als Nährstoff für einen intimen Film, in den der Horror von allen Seiten einbricht. Mit fantastischen Elementen als Hilfsmittel versteht es die Regisseurin, Valerias Subjektivität und Ängste mitzuteilen und zu verzerren. Huesera vermengt Sittlichkeit, katholische Spiritualität und mexikanische Folklore, ohne dabei das berührende, aber kompromisslose Porträt der Protagonistin aus den Augen zu verlieren. Michelle Garza Cervera wurde am Centro de Capacitación Cinematográfica in Mexico City und an der Goldsmiths University in London ausgebildet. Huesera ist ihre erste Regiearbeit im Langformat, aber durch ihre Kurzfilme eilt ihr bereits ein guter internationaler Ruf voraus. ihre Festivaltour mit Huesera steht erst am Anfang, aber Garza Cervera hat bereits nächste Projekte am Laufen: Palizada (auf Projektstufe vom Mexican Film Institute ausgezeichnet) und die Verfilmung einer Kurzgeschichte von Mariana Enríquez.