John McTiernan, Regisseur von PREDATOR (1987) und DIE HARD (1988), beehrt die 22. Ausgabe des Neuchâtel International Fantastic Film Festival (NIFFF, 30. Juni – 8. Juli). Als Ehrengast und Mitglied der internationalen Jury nimmt der US-Filmemacher an einem öffentlichen Gespräch über seine Arbeit teil und präsentiert drei Schlüsselwerke aus seiner Filmografie.
John McTiernan ist ein Wegbereiter des modernen Actionkinos: Wer Nervenkitzel liebt, wurde durch seine Werke nachhaltig geprägt. Nach einem ersten Independent-Film, dem Horrorstreifen NOMADS (1986), kombinierte der Filmemacher Action und Science-Fiction in PREDATOR (1987), womit er den Grundstein legte für ein kraftstrotzendes, imposantes Kino, das ihn Ende der 80er Jahre in dem Pantheon der Hollywood-Regisseure aufstiegen liess. Der von Arnold Schwarzenegger getragene Film wurde zur Multimedia-Franchise mit Spielfilm-Fortsetzungen, Comics und Games.
1988 machte er mit dem ersten Teil der kultigen DIE HARD-Saga Bruce Willis zum Star und schuf ein weiteres Monument des Populärkinos. Der schweisstreibende Thriller mit nur selten übertroffener Rezeptur entwarf einen Helden, der sowohl Waffen als auch Humor einsetzte: ein Erfolg bei Publikum und Kritik. John McTiernan inszenierte zudem DIE HARD WITH A VENGEANCE (1995), den dritten Teil dieser Reihe, die heute fünf Teile umfasst.
Als vielseitiger Filmemacher bestätigte John McTiernan sein Talent auch in anderen Genres, deren Codes er nicht minder effizient übernahm. Mit THE HUNT FOR RED OCTOBER (1990) schuf er einen beklemmend spannenden Spionagethriller über den Kalten Krieg, der das Publikum (und Sean Connery) in eine geschlossene Unterwasserwelt eintauchen liess. LAST ACTION HERO (1993), wieder mit Arnold Schwarzenegger, war ein selbstreflexiver Blick auf seine die Arbeit: Auf humorvolle, selbstironische Weise nahm der Filmemacher die Zutaten des Action-Kinos aufs Korn. 1999 drehte McTiernan das Remake von THE THOMAS CROWN AFFAIR (Norman Jewison, 1968), eine fesselnde Kriminalgeschichte mit Eleganz, Romantik und überraschenden Wendungen. In weiteren Filmen beschäftigte er sich mit epischen und historischen Erzählungen (THE 13th WARRIOR, 1999), kehrte aber auch zu Science-Fiction (ROLLERBALL, 2002) und Thriller (BASIC, 2003) zurück.
McTiernans Filme haben ihren eigenen Stil: Sie basieren oft auf ikonischen Heldenfiguren, verkörpert von grössten Aushängschildern des Genres; sie sind zugleich eindrücklich von der Action her und genial in ihren hinterfragenden Aspekten. Jedes seiner Werke wirkte wie ein Inkubator: Sein von anderen abgewandeltes, imitiertes Filmschaffen prägte die Popkultur und inspiriert heute noch das Genrekino.
Am Sonntag, 2. Juli um 14 Uhr wird das NIFFF-Publikum die Gelegenheit haben, den Meister persönlich zu treffen, anlässlich einer von Rafaël Wolf (RTS) moderierten Diskussion. Zudem laufen in den Kinosälen des NIFFF drei seiner Filme – in McTiernans Anwesenheit.
COUNTDOWN NIFFF 2023
Dienstag, 6. Juni: Eröffnung der Akkreditierungen
Donnerstag, 15. Juni: Vollständiges Programm und Ticketverkauf auf NIFFF.CH
30. Juni – 8. Juli: 22. Ausgabe des NIFFF